Jahreskonzert 2019

Zeitungsberichte

Unter das Motto „Mensch und Natur“ stellte der Musikverein-Trachtenkapelle Bernau-Außertal sein Jahreskonzert. Aus der Badischen Zeitung von Ulrike Spiegelhalter

Eines seiner besten, abwechslungsreichsten, von der Titelwahl der Musikstücke her interessantesten Jahreskonzerte bot der Musikverein-Trachtenkapelle Bernau-Außertal am Samstag im bis zum letzten herbeigeholten Stuhl besetzen Kurhaus.
In seiner Begrüßung ließ Vorsitzender Alexander Schönemann wissen, dass er nach zehn Jahren die Ansage an Simon Mutterer als neuen Moderator übergeben hat und dass Dirigent Stefan Strittmatter zum vierten Mal den Taktstock beim Jahreskonzert mit 52 Musikerinnen und Musikern der Außertäler Musik schwingt.

Mit einem gewaltigen Beginn mit Pauken und Trompeten führte der Musikverein zum festlichen Auftakt die „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauss auf, ein wahres Beispiel dafür, dass Strauss gerne für Bläser geschrieben hat, obwohl er mehr für seine Tondichtungen und Lieder bekannt ist.

Der neue Moderator Simon Mutterer lud das Publikum zum vielfältigen und abwechslungsreichen Jahreskonzert mit dem Thema „Mensch und Natur“. Eine musikalische Reise zu verschiedenen Orten, Personen und Anlässen im Hinblick darauf, dass Natur und Mensch unzertrennlich verbunden seien, sagte Mutterer und machte auf das Wort des Jahres aufmerksam, das da heißt „Heißzeit“. Den Klimawandel zeigte der Musikverein sogleich musikalisch auf mit den „Schmelzenden Riesen“ des Südtiroler Komponisten Armin Kofler, das majestätisch beginnt – die Erhabenheit der Gletscher widerspiegelnd. Nach einer rasanten Fahrt mit einem Schlittenhundegespann folgt das dramatische Ende mit einem Klagelied der Gletscher, schöne, großartige Musik zum Dahinschmelzen, majestätisch dargeboten.

Großartig präsentierte sich der Musikverein Außertal auch bei seiner nächsten Aufführung „The Great Gate of Kiev – Das große Tor von Kiev“ von Modest Mussorgski. Moderator Mutterer informierte zuvor über das große Heldentor, das nur als eine Zeichnung existiert und ein Teil der Suite „Bilder einer Ausstellung“ ist, 1874 von Mussorgski dann zum großartigen Orchesterwerk komponiert, mit russischen und sakralen Einflüssen, mit mehrstimmigen Choralsätzen für das ergreifende Glockengeläut, großartig von allen Registern gespielt.

In der abwechslungsreichen „A Huntingdon Celebration“ komponierte Philip Sparke fröhliche und lebensfrohe Musik, geliebt von den Bürgern der englischen Stadt. Hauptstück des Konzertes war die „Schwarzwald-Wanderung“ von Mathias Gronert, der in diesem eindrucksvollen Tongemälde verschiedene Stimmungen und Orte beschreibt, beginnend mit dem Sonnenaufgang im Morgengrauen, dann der Blick auf Landschaften, Berge und Schluchten bis die Sonne wieder hinter den Bergen versinkt. Eine musikalisch berauschende und abwechslungsreiche Wanderung durch die Natur, die wohl auch die Musiker genossen haben.

Der zweite Konzertteil begann mit „La Storia“ von Jacob de Haan, in der keine bestimmte Geschichte beschrieben wird, so dass sich jeder mit der spannenden Musik eine ausdenken kann, also „Augen auf und Film ab“, so der Moderator. Es folgte ein solistischer Höhepunkt mit „Zwei Mexikaner in Böhmen“ von Mark S. Heidt, mit besonderem Reiz durch die Gegensätze von Swing-Teilen und Böhmischer Polka, hervorragend und temperamentvoll gespielt von den Trompetern Rainer Strittmatter und Sebastian Maier, mexikanisch gekleidet, belohnt mit anhaltendem Applaus und Bravo-Rufen.

Schwungvoll ging es weiter mit dem tschechischen „Textilaku Marsch“, bekannt auch als der „Marsch der Textilarbeiter“, die berühmteste Musik von Karol Pádivý, gewidmet den Textilarbeitern der Stadt Trencin. Wunderbare böhmische Blasmusik, die zum Mitklatschen anregte, eine glanzvolle musikalische Leistung des Musikvereins und seines Dirigenten Stefan Strittmatter.

Mit „Vivo per lei – Ich lebe für sie, seit dem ersten Mal, als ich sie getroffen habe“ von Andrea Bocelli schwenkte das Orchester um auf dezentere, tiefgehende, romantische Musik, begleitet von Wunderkerzen auf der Bühne – ein wunderschönes Lied, das alle Sinne zum Schwingen brachte.

Das große Finale eines stimmungsvollen Konzertabends gehörte dem „King of Rock and Roll“ Elvis Presley, der heute 84 Jahre alt geworden wäre, mit „Elvis Selection No.1“,arrangiert von Willy Hautvast. Das nostalgische Medley vereine Elvis’ größte Erfolge , von „Love me tender“ bis zu „Girls, Girls“.

Damit verabschiedete sich auch Moderator Simon Mutterer, der für seine hervorragende Premiere als Moderator einen Riesenapplaus bekam. Auch das Orchester mit seinem Dirigenten wurde klatschend gefeiert und bedankte sich mit zwei Zugaben. Alexander Schönemann bedankte sich beim Dirigenten, den Musikern und dem Publikum und allen weiteren Mitwirkenden und begrüßte die Formation „BKB – Bernauer Kraft-Buben“ die das Publikum weiterhin zu später Stunde mit flotter Musik unterhielt.