Jahreskonzert Dezember 2019

Allgemein, Zeitungsberichte

BERNAU (von Ulrike Spiegelhalter)  Das Jahreskonzert des Musikvereins-Trachtenkapelle Bernau-Außertal war diesmal  geprägt von mehreren  geschichtsträchtigen Themen, versehen meist mit modernen und aktuellen Melodien in einem deshalb sehr abwechslungsreichen und interessanten  Programm,  das  Stefan Strittmatter für sein fünftes großes Konzert als Dirigent mit den 56 Musikerinnen und  Musikern einstudiert hatte. Vorsitzender Felix Fleig zeigte sich hoch erfreut, zum Jahresabschluss die Gäste in einem ausverkauften Kurhaus begrüßen zu können, unter ihnen besonders die Vertreter der Musikszene, des kommunalen und kirchlichen  Lebens sowie die Ehrenmitglieder und  zahlreiche ehemalige Vereinsmusiker. Als Moderatoren stellte er den seit letztem Jahr bereits sehr versierten Simon Mutterer und neu Lisa Köpfer vor, die abwechselnd sehr informativ, mitunter lustig und fast schon heiter-professionell durch das Programm führten.

 

Marie Ganter, Svenja Klesse, Julian Sailer, Johannes Köpfer, Noah Köpfer, Jonas Thoma und Marcel Meyer bestritten ihr erstes Jahreskonzert

Der Musikverein Bernau-Außertal hätte sein Konzert nicht besser eröffnen können als mit den frischen und lebendigen „Fanfare & Toccata“ des amerikanischen Komponisten und Dirigenten Ed Huckeby, mit brillanten Fanfarenklängen und wechselnden Rhythmen bis zum Abschluss der lebhaften Toccata, bravourös dargeboten. In die amerikanische Geschichte entführt die Jacob de Haans Komposition „Virginia“, die den Staat aus drei Zeitabschnitten  musikalisch schildert, zunächst die Kolonisation, dann  die Sklaverei und letztlich der amerikanische Bürgerkrieg zwischen den Süd- du Nordstaaten. Musikalisch werden in diesem ausdruckstarken Stück die einzelnen Epochen wiedergegeben, so die melancholische Melodie für die Gefühle der Sklaven und die starken Blechbläser als Vorboten des Bürgerkrieges mit einem  fulminanten Finale des Orchesters. Spanien war die nächste Station des geschichtsträchtigen Programmes mit dem legendären Nationalhelden „El Cid“ in der Komposition von Bert Appermont mit einem Trompetensolo des jungen Musikers Michael Thiele. Er entlockte seinem Instrument  typisch spanische Klänge bis zu dramatisch klingenden  Elementen mit rhythmisch- leidenschaftlichen Kastagnettenklängen, für die er verdient  stürmischen Applaus bekam. Aus Gioachino Rossinis letzter Oper „Wilhelm Tell“, die er 1829 komponierte, spielte der Musikverein die bekannte Ouvertüre mit unter anderem Klarinetten-Soli und Trompeten-Fanfaren ein genussvoller Ohrenschaus. Den ersten Konzertteil beendete ein Medley aus der „Star Wars Saga“ von John Williams, arrangiert von Stephen Bulla, Melodien aus den Star-Wars-Kultfilmen  mit dem Kampf zwischen  Gut und Böse, galaktische Klänge herausgefordert von zwei maskierten Schlagzeugern und mit Sicherheit eine Herausforderung  für den Musikverein, die er gut und souverän gemeistert hat.

Den zweiten Konzertteil eröffnete mit „A Slavic Farewell“ – Abschied der Slawin – einer der bekanntesten Märsche Russlands, komponiert vom russischen Militärmusikers und Kapellmeisters  Vasilij Agapkin, der weltberühmt geworden ist und von den Bernauer Musikern flott dargeboten wurde.  „Straight Fit“, das so viel wie eine gerade geschnittene Jeanshose bedeutet, bequem und lässig, hat Thiemo Kraas  seine Rockkomposition genannt –‚ völlig anders als eine tote Hose‘ meinte Moderator Simon Mutterer – und so klang dann auch die vom Musikverein intonierte Musik, ein bisschen wie das Symbol einer rebellischen Nation.  Mit Rock- und Pop-Musik unterhielt der Außertäler Musikverein sein Publikum mit „The Best of Ed Sheeran“- arrangiert von Peter Kleine Schaars. Der Brite Ed Sheeran ist einer der prägendsten Künstler unserer Zeit, der an seiner Heimat hängt, womit er zu Bernau passe, sagte Simon, jedoch mit einem durchschlagenden Erfolg seiner erfolgreichen Songs, sodass er nicht nur die Musiker auf der Bühne, sondern auch die Zuhörer im Saal begeisterte. Mit der Concert-Suite „Der mit dem Wolf tanzt“ ein Oscar -prämierter Soundtrack des Filmkomponisten   John Barry, einem Epos über wahre Freundschaft und große Freiheit, verabschiedete sich der Musikverein Bernau-Außertal voller Schwung, stimmungsvoll und auch sagenhaft von seinem ebenfalls ‚sagenhaften‘ Publikum mit Dank für den reichlichen Applaus nach jeder Aufführung  und dass alle gut durch das neue Jahr kommen.

In der Pause wurden wieder Lose für die reichhaltige Tombola verkauft mit der beliebten anschließenden Nietenverlosung Über den Hauptpreis, den Musikverein für eine private Veranstaltung, freute sich Familie Thiele vom Weierle.

Vorsitzender Felix Fleig dankte abschließend allen am guten Erfolg Beteiligten, den Musikern, dem Dirigenten, dem Publikum und der Geschäftswelt für die Preise der Tombola. Mit Applaus bedacht wurden sieben neue Musikerinnen und Musiker, die aus der Jugendkapelle in die aktive Kapelle aufgenommen wurden. Ohne Zugaben durfte der Musikverein die Bühne nicht verlassen.