Heigumperfest 2018 – 1. Bernauer Grümpel-Musizieren

Zeitungsberichte

Mit dem ersten „Bernauer Grümpel-Musizieren“ ist den Organisatoren des diesjährigen „Heigumperfeschtes“ ein besonderer Höhepunkt gelungen. Alexander Schönemann, Vorsitzender des veranstaltenden Musikvereins Bernau-Außertal, konnte viele Besucher begrüßen. Felix Fleig von der Formation Hans-Thoma-Taler führte durch den neuen musikalischen Wettbewerb.

Es sei schwierig gewesen, nicht zu wissen, was auf einen zukommt, zumal sich einige Teilnehmer erst spät und sehr spontan zum Mitmachen angemeldet hatten, sagte er. Spaß und Unterhaltung sollten im Vordergrund stehen, dennoch sollten die technische Ausführung, die Performance und die Publikumsreaktion bewertet werden. Eine vierköpfige Jury beurteilte die Teilnehmer.

Musikalisch vorbereitet wurde das Publikum durch weitere fetzige Musik der Hans-Thoma-Täler. Zwischenzeitlich hatten sich Heinz Baur aus Bernau und Reinhard aus Schönau als ein „im Unruhestand befindliches Duo“ zu ihrem ersten Auftritt mit Gitarre, Piano und Gesang auf der Bühne postiert. Mit flotter Musik entführten sie das Publikum ins Reich der Indianer, erfreuten mit einem Countrylied und sangen auch das bekannten „Sierra madre del Sol“ – singend und schwingend reagierte das Publikum. Ein stimmungsvoller Anfang war gemacht.

Die „Außertäler Senioren-Combo“, die Anfangsformation der Hans-Thoma-Tal-Musikanten vor 60 Jahren, betrat dann die Bühne. Einst seien sie als „nicht mehr spielfähig“ eingestuft worden, sagten sie, nun aber bewiesen sie grandios das Gegenteil mit einem stimmungsvollen Melodienreigen – der Applaus, nicht nur des eigenen Fanclubs, war groß.

Die Bernauer Bässe, die aus Musikern beider Bernauer Musikvereine bestehen, übernahm danach: Acht kräftige Männer brachten mit einer tollen Performance ihre großen Instrumente mal mit Sombrero und mal mit Pickelhaube auf dem Kopf, zum Erklingen. Nach den „Jungen Wilden“, ebenfalls eine ehemalige Combo der Hans-Thoma-Tal-Musikanten, hatte sich am Abend ganz spontan eine Gruppe gebildet, die aus Mitgliedern der Bernauer Guggenmusik bestand. Die 15 Musiker schmetterten bekannte Guggenmusikstücke lautstark ins Festzelt hinein.

Eine ganz neue Formation erlebten die Besucher im Anschluss: Sieben 16-jährige Jungen, die musikalisch in beiden Musikvereinen beheimatet sind, hatten sich nach dem Pfingstkonzert des Musikvereins Bernau-Außertal zusammengefunden. Ihnen hatte der Auftritt der Hans-Thoma-Täler so gut gefallen, dass sie gleich eine eigene Formation gründeten. Mehrmals in der Woche trafen sie sich seither, um sich fleißig für ihren Auftritt beim Grümpel-Musizieren vorzubereiten. Bereits bei ihrem Einmarsch eroberten sie die Herzen des Publikums.

Kaum jemanden hielt es noch auf den Plätzen, es wurde mitgesungen und getanzt – die Stimmung war toll.

Danach musizierte die Gruppe „0816“, eine Formation aus ehemaligen Mitgliedern der Gugge-Dubel, die an der Fastnacht die alte Tradition aufleben lassen, in den Gasstätten zu musizieren. Zum Abschluss kam noch ein ganz besonderer Besuch – die Gruppe Blechschaden aus Höchenschwand betrat die Bühne. Die neun junge Musiker überzeugten mit traditioneller und moderner Blasmusik und mit technisch überragendem Spiel.

Bei dem Angebot konnte eine Entscheidung der Jury nicht leicht fallen, weshalb die Wertung ziemlich knapp ausfiel. In jeder der drei Kategorien konnten höchstens zehn vergeben werden. Die meisten Punkte erhielten die „Kraft Buebe“ – sie erhielten 106 Punkte. Auf den weiteren Plätzen folgten „Blechschaden“ (104 Punkte) und „0816“ (102). Die Sieger erhielten Eintrittskarten für den Auftritt der „Albkracher“ beim Hans-Thoma-Tag. Alle Teilnehmer bekamen zur Erinnerung einen im Schwendele gedrechselten Schlüsselanhänger, verziert mit einem Notenschlüssel und dem Text: Musik ist mein Leben.

Das Grümpel-Musizieren habe dem Publikum und allen Musikern großen Spaß gemacht, sagten die Organisatoren. Deshalb denke der Musikverein Bernau-Außertal, über eine Neuauflage im kommenden Jahr nach.

Heigumperfest 2018
Jugendkapelle Bernau
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